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to the land of plenty

ONTARIO, früher UPPER CANADA

Urlaubsparadies Große Seen

Lake Ontario

Durch den Rückzug der Gletscher vor 10.000 Jahren wurde eine Gebirgskette freigelegt, die der St Lorenz auf seinem Weg zum Atlantik flutete. Damit wurden aus den Bergspitzen die 1.000 Inseln (Bild, Karte) - manche von ihnen klein, purer Kalksteinfels, andere dicht mit Pinien bewachsen, die größeren mit prächtigen viktorianischen Sommerschlösschen (immer in privater Hand und exklusiv, versteht sich: s. „Island for sale“) oder einfachen Holzhäusern bestanden mit unverzichtbarem Bootsanleger vor der Tür. So bieten sich ideale Voraussetzungen für Freizeitaktivitäten wie Paddeln und Kajaken sowie für Bootsausflüge und rasante Scooterfahrten (Bild, Karte). Wir entdecken die blaugrünen Inseltupfer zunächst passiv vom Ivy Lea Campground aus, wo wir 2 Tage auf einem traumhaften Platz am Ufer des St Lorenz zu Füßen der hellgrünen 1000 Islands International Bridge stehen, die die Inseln auf ihrem Weg in die USA in 2 galanten Bögen über-brückt. Die zweite Nacht haben wir nach Boston und Neufundland zum dritten Mal Vollmond, der sich zusammen mit den Brückenlichtern im St Lorenz rotgelb widerspiegelt, und nachts streicht ärgerlich grunzend ein Nasenbär um mich herum. Die Schönheit der Inselwelt in ihrer Ausdehnung erlebt man etwas erhoben immer besser, weshalb wir den Gehsteig an der Brücke nutzen. Wir erfreuen uns am Anblick der Natur und schauen den Wasseraktivisten zu. Kurzweiliges Sightseeing in selbst gewähltem Rhythmus und eigener Art. Nach 2 Stunden unersättlichen Einsaugens der schönen Naturlandschaft streben wir in luftige Höhen und besteigen den 1000 Islands Tower mit 3 Panoramadecks, der mitten im St Lorenz steht und den Besucher 130 m über das Inselgewirr erhebt.

In den puristischen Mauern von Fort Henry (Bild #1, Bild #2) in Kingston weht der Union Jack. Wachablösung und Kanonensalut der Rotberockten werden für die beginnende Saison geprobt, Soldatenleben im 19. Jh. wird nachgestellt - lebendiges Museum britisch-kanadischer Militärgeschichte.

Kingstons Altstadt ist aus dem gleichen weißlichen Kalkstein gebaut wie das Fort, doch läuft das Brew Pub der Kingston Brewing Company mit rotem Vintage-Car vor dem Haus dem Fort und der Stadt bei den Touristen den Rang ab.

Lake Erie

Ganz allein sind wir im Trauerweidenpark der Conservation Area von Nanticoke und lassen die Zeit verstreichen. Ein bisschen Urlaubs-Feeling.

Lake Huron/Georgian Bay

Durch Mennonitengebiet geht´s hinauf an die Spitze der 80 km langen Bruce Peninsula. Der Bruce Peninsula National Park ist eine ebenso edle Perle wie die 1000 Inseln. 3 Tage stehen wir direkt am Cyprus Lake, gehen baden, laufen den Grotto-Trail (Bild, Karte) finden wilde Lilien und Orchideen, darunter ganze Sträuße von gelbem Frauenschuh (Bild, Karte). Und abends sitzen wir wasserumspült auf einem Stückchen Erdkruste, das aus dem See herausragt (Bild, Karte), und schauen, einen Cocktail schlürfend, der untergehenden Sonne zu. „Awesome“ nennt der Kanadier solche Lebensmomente. Ein anderer Mensch schafft sich einen wertvollen Lebensmoment, indem er mit seiner Frau oder Freundin einen hölzernen Parktisch, an dem 2 Sitzbänke verschraubt sind, in den See schafft, am Tisch Platz nimmt und seine Füße im See baumeln lässt. Gute Idee.

Auch an der Georgian Bay liegt der Awenda Provincial Park mit dem Snake Campground, der „music and pet free“ ist, mit unendlich in den Himmel strebenden Bäumen bestanden und Zugang zu den Stränden der Bay hat, die eher Meercharakter haben und uns ein wenig an unser geliebtes Kreta erinnern.

In Midland sind die Murals (Bild, Karte) bemerkenswert, die die Stadtgeschichte an den Häuserwänden aufzeichnen - ursprünglich eine Idee von Fred Lenz, der 1996 mit der städtischen Geschichtsschreibung in Form von Wandmalereien begann.

Doch bewegt uns heute am Canada Day ganz Aktuelles: Die Vorbereitungen für die Arktis-Expedition laufen auf Hochtouren, denn die Ausrüstung ist zu testen: Wir sehen in den Canada-Goose-Outfits wie Teddybären aus, kriegen in den Softshells kaum Luft und werden entgegen jeder Empfehlung mit kleinstem Gepäck reisen, weil wir glauben, dass wir overdressed und temperaturerprobt sind und es zudem 9 - 12 Plusgrade geben soll. Aber vielleicht schätzen wir auch alles ganz falsch ein. Mal sehen. Natürlich wissen wir, dass die Kleidung, die wir vor uns haben, im Winter unerlässlich und existentiell ist.

Erstellt am Sonntag, 3. Juli 2016
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